Die Einschränkungen des selbstständigen Wohnens bzw. der selbstständigen Haushaltsführung sind vielfach das Ergebnis einer mangelhaften Abstimmung zwischen der Gestaltung der unmittelbaren Lebensumgebung (Wohnung, Wohnumfeld) und den vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten des in dieser Umgebung lebenden Menschen. Aufgabe von Wohnberatung ist es, die Abstimmung zwischen der Gestaltung der unmittelbaren Lebensumgebung und den persönlichen Fähigkeiten und Möglichkeiten durch Anpassung der Lebensumgebung an diese Fähigkeiten wiederherzustellen oder zu verbessern. So kann Selbstständigkeit erhalten oder verbessert, ein Hilfe- oder Pflegebedarf vermieden oder reduziert und Unfälle verhindert werden. In ähnlicher Weise hängen die Möglichkeiten der häuslichen Pflege von der Abstimmung zwischen der Pflege erforderlichen Arbeitsbedingungen und Ausstattungsanforderungen ab.
Wohnungsanpassungen können dazu führen, häusliche Pflege zu ermöglichen oder zu erleichtern und Heimeinzüge zu verhindern. Durch Wohnberatung wird der unmittelbare Lebensraum des Menschen an seine individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten angepasst. Dies kann präventiv im Vorfeld von möglichen Einschränkungen der Selbstständigkeit oder als Reaktion auf bereits vorhandene Einschränkungen geschehen. Die Beratungen können dabei individuell auf einzelne Betroffene ausgerichtet als auch strukturell orientiert sein, indem Multiplikatoren, Einrichtungen und Organisationen beraten und angesprochen werden. Die Wohnberatung hat insgesamt zum Ziel, das selbstständige Wohnen bzw. die selbstständige Haushaltsführung der Menschen in ihrer Wohnung und ihrem Wohnumfeld zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen.
Im Wesentlichen sind dieser Zielstellung zuzurechnen:
der Erhalt bzw. die Wiederherstellung von Selbstständigkeit
die Reduzierung von Hilfe- und Pflegebedarfen
die Weiterführung und Unterstützung von Rehabilitationsmaßnahmen
die Erleichterung und Ermöglichung von häuslicher Unterstützung im Alltag und Pflege
die Unfallprävention
die Schaffung barrierefreien Wohnraums im Wohnungsbestand sowie im Wohnungsneubau
die Sensibilisierung und Information der breiten Öffentlichkeit, von potentiell Betroffenen und Fachkräften in allen Bereichen
2. Zielgruppen von Wohnberatung
Die Zielgruppen von Wohnberatungsagenturen sind:
Ältere, und/oder hilfs- oder pflegebedürftige Menschen, insbesondere Menschen mit Demenz und Menschen mit Beeinträchtigung, deren pflegende Angehörige
Bürgerinnen und Bürger, die sich über Formen und Möglichkeiten barrierefreien Wohnens und von Wohnumfeldverbesserungen informieren und beraten lassen wollen.
die allgemeine Öffentlichkeit
Fachkräfte und Mitarbeiter im Bereich der sozialen Arbeit
Fachkräfte und Mitarbeiter im Bereich der kommunalen Verwaltung
Fachkräfte und Mitarbeiter im Bereich der Sozialversicherungsträger
Fachkräfte aus den Bereichen Medizin, Architektur, Technik, Handwerk, Ergotherapie und Sanitätshäuser etc.
Vermieter
Wohnungsbaugesellschaften und Baugenossenschaften
3. Aufgabenbereiche der Wohnberatungen
Um die Ziele erreichen zu können, sind wir in vier Aufgabenbereichen tätig:
Individuelle Beratung über Möglichkeiten und Formen barrierearmen bzw. -freien Wohnens (mit und ohne Dienstleistungen) und der Wohnumfeldverbesserung
Ziele
Erhaltung und Förderung von Selbstständigkeit für unsere Klienten
Erleichterung und Ermöglichung häuslicher Unterstützung im Alltag und Pflege für unsere Klienten
Schaffung eines möglichst barrierefreien Wohnraums und Wohnumfeldes
Inhalte
Information zu allen Fragen des Wohnens im Alter, bei Beeinträchtigung und Demenz
Informationen und Beratung zu Möglichkeiten der Behebung von Wohnproblemen und zur Wiederherstellung des selbstständigen Wohnens und der selbstständigen Haushaltsführung
Information und Beratung zu unterstützenden und entlastenden Angeboten, Diensten und Einrichtungen
Information und Beratung über die Finanzierungsmöglichkeiten
Methoden
Informations- und Beratungsgespräche in unserer Beratungsstelle, telefonisch, medial oder im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen
Beratungsgespräche bei Ihnen vor Ort
Fachkompetente Analyse und Beurteilung der Möglichkeiten auf der Basis vorhandener Merkmale, Bedingungen und den Fähigkeiten des Ratsuchenden
Beratung (Planung und Begleitung) zur Durchführung von Wohnumfeldverbesserungsmaßnahmen
Fall- und Unterstützungsmanagement
Motivation, Einbeziehung des Ratsuchenden und der Angehörigen
Motivation, Einbeziehung des Vermieters, Eigentümers
Aufzeigen von Finanzierungsmöglichkeiten
Vermittlung von Hilfsdiensten und anderen sozialen Angeboten
Vermittlung bei Problemen zwischen allen Beteiligten
Vernetzung verschiedenster Einrichtungen, Organisationen und Gremien mit dem Ziel, angemessene gesellschaftliche, sozialpolitische, organisatorische und institutionelle Rahmenbedingungen für die Möglichkeiten selbstständigen Wohnens und selbstständiger Haushaltsführung sowie barrierefreien Wohnens zu schaffen
Vernetzung der unterschiedlichsten Angebote im Bereich aller Fragen rund um das Wohnen, um die Vielfalt der Angebote für Ratsuchende zugänglich und übersichtlich zu machen und die Problembearbeitung zu vereinfachen
Enge und regelmäßige Zusammenarbeit/Kooperation mit den DemenzServicezentrum Aachen Düren Eifel
enge und regelmäßige Zusammenarbeit/Kooperation mit Pflegestützpunkten
Zielgruppen
Soziale Beratungseinrichtungen
häusliche Hilfs- und Pflegedienste
Anbieter von Unterstützung im Alltag
Mitarbeitende aus allen Bereich der städtischen bzw. Kreisverwaltung
Mitarbeitende von Pflegekassen
Vermieter, Eigentümer und Wohnungs(bau)gesellschaften oder Wohnungsbaugenossenschaften
Handwerk
Ärzteschaft, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und Therapeuten
Ältere und/oder pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Demenz und Menschen mit Beeinträchtigung, deren Angehörigen sowie alle sonstigen Bürgerinnen und Bürger
Mitarbeitende aus allen Bereich der städtischen bzw. Kreisverwaltung
Vermieter, Eigentümer und Wohnungs(bau)gesellschaften oder Wohnungsbaugenossenschaften
Ärzteschaft, Krankenhäuser, Rehabilitationseinrichtungen und Therapeuten
Architekten und Planer
Mitarbeiter in sozialen Einrichtungen
Schüler, Azubis und Studenten
Gruppen, Vereine, Verbände und Initiativen
Politik, Medien
Inhalte
Möglichkeiten und Formen der Barrierefreiheit und Wohnumfeldverbesserungen
Information über Wohnprobleme bzw. die Möglichkeiten der Vermeidung solcher Probleme